Jakob-Kaiser-Haus (Dorotheenblöcke), Berlin

Ursprüngliche Ruhe

Konzept

Die beiden nebeneinander liegenden Innenhöfe im Jakob-Kaiser-Haus zeigen von oben das scheinbar vertraute Bild einer nordischen Flusslandschaft. Erst bei genauerem Hinsehen wird deutlich, dass sich innerhalb dieses Bildes etliche Unstimmigkeiten feststellen lassen. So ist es etwa für märkische Kiefern untypisch, direkt am Wasser zu wachsen und die nahegelegene Spree fließt auch nicht als Wasserfall in die Höfe, wie man meinen könnte. Mächtige Granitblöcke, die wie umgefallen wirken, erweisen sich als exakt platziert und eine große Betontreppe, die suggeriert, zu einem Gebäudeumlauf zu führen, endet im Nichts.

In einem dritten Innenhof befinden sich auf einem riesigen, leicht geschwungenen Moosbett, das mit schwarzem Basaltschotter eingefasst ist, mehrere Granitkugeln aus Portugal, die viele Millionen Jahre alt sind. Zwischen Ihnen ragen überdimensionierte Pompesel empor, die sich ganz leicht bewegen und bei Dunkelheit farbig leuchten.

Im Zusammenspiel einzelner Elemente werden beim Betrachter Erwartungen unterlaufen und Dimensionen verschoben. Dadurch kann er eine veränderte Perspektive einnehmen, um Wichtiges von Unwichtigem zu unterscheiden und die Dinge des Tages neu zu ordnen.

Auftraggeber

Bundesbaugesellschaft Berlin mbH

Projektzeitraum

1996 - 2003

Größe

3.000 m²

Land

Deutschland

Realisation

WLES Wehberg Lange Eppinger Schmidtke

Partner

gmp Architekten von Gerkan, Marg und Partner, Hamburg

Bilder zum Projekt